Woran erkenne ich eine Dyskalkulie?

Die Frage, ob es sich um grundlegende Defizite beim Umgang mit Mengen handelt, ob also eine Rechenstörung – Dyskalkulie vorliegt, kann nur durch eine ausführliche Diagnostik geklärt werden.

Denn zum Einen treten nicht alle Schwierigkeiten immer voll in Erscheinung und zum Anderen kommen viele dieser Fehlleistungen bei jedem Schüler, der Rechnen erst noch lernt, mehr oder weniger häufig vor.

Anzeichen

  • Räumliche Beziehungen werden nur unregelmäßig korrekt erfasst und benannt – sehr häufig wird rechts/links, oben/unten, hinten/vorn verwechselt?
  • Vertauscht das Kind öfters Ziffern 4/5 oder 6/9?
  • Werden Ziffern von unten her oder seitenverkehrt geschrieben?
  • Muss selbst bei kleineren Mengen fast immer abgezählt werden?
  • Addition/Subtraktion werden fast ausschließlich durch Abzählen bewältigt?
  • Werden häufig die Rechenoperationen vertauscht?
  • Begriffe wie mehr/weniger, das Doppelte/die Hälfte, ein Teil/das Mehrfache, aber auch Begriffe wie länger/kürzer, schwerer/leichter, schneller/langsamer, früher/später werden recht häufig verwechselt?
  • Treten besondere Schwierigkeiten bei so genannten Platzhalteraufgaben [ ] – 5 = 3 auf?
  • Stellenwerte und Zahlenaufbau im Hunderterraum bereiten große Probleme?
  • Der Umgang mit Zeitangaben macht besondere Schwierigkeiten? Es werden Stunden, Minuten, Sekunden verwechselt und die Vorstellungen von Wochen, Monaten, Jahren sind deutlich konfus?
  • Gibt es größere Schwierigkeiten, mit Geldbeträgen umzugehen?
  • Eine Sachaufgabe in den richtigen mathematischen Lösungsweg zu „übersetzen“ scheitert fast immer bzw. es wird sich auf „gut Glück“ irgendeine Rechenart ausgesucht?
  • Die Rechenleistungen sind sehr unregelmäßig? Hilft Üben wirklich dauerhaft, oder ist fast alles, was der Betroffene gestern noch „konnte“, heute wieder vergessen?

Sollten in Ihrem Fall fünf oder mehr der oben genannten Schwierigkeiten gehäuft auftreten, sollten Sie sich Gewissheit verschaffen und die spezifischen Eigenheiten einer jeweils individuell geprägten Rechenstörung abzuklären.

Für die weitere Förderung ist es sehr entscheidend, ob nur ein bestimmter mathematischer Schritt nicht verstanden wurde oder ob die Schwierigkeiten grundlegender Art sind und in welcher Weise diese auftreten.

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